Am Montagmittag (24.06.2019) kurz vor 12 Uhr gingen mehrere Notrufe über einen abgestürzten Bus mit zwei eingeklemmten Personen auf der L4181 zwischen Pichl und Schlag in der Bezirksalarmzentrale Neunkirchen ein. Da aufgrund der ersten Meldungen von einem Kleinbus ausgegangen wurde, wurden vom Diensthabenden Disponenten die Feuerwehren Schlag, Zöbern, Aspang und Krumbach zum Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen (T3) alarmiert. Kurz nach der Alarmierung der Feuerwehren gingen weitere Notrufe ein, wobei es sich laut Anzeigern um einen großen Autobus, welcher die Böschung hinuntergestürzt ist, handeln soll. Da in der Erstphase von mehreren Verletzten ausgegangen werden musste, wurde von der Rettungsdienst Leitstelle ein Großunfall alarmiert, und zahlreiche Rettungs- und Notarztmittel zur Einsatzstelle entsandt. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren landeten bereits die zwei Notarzthubschrauber C3 und C16 an der Einsatzstelle. Zudem trafen laufend neue Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst an der Unfallstelle ein.
Große Erleichterung gab es erstmals bei den eingesetzten Kräften, als bekannt wurde, dass sich „NUR“ der Lenker und ein weiblicher Fahrgast im Bus befinden. Beide befanden sich noch im inneren, waren aber Gott sei Dank nicht eingeklemmt.
Um sich einen Zugang ins Businnere zu verschaffen, wurde die Heckscheibe eingeschlagen. Beide Insassen konnten nach der Erstversorgung rasch aus dem Bus befreit werden. Während der Lenker eher leichte Verletzungen erlitt und mit einem RTW ins Landesklinikum Wiener Neustadt gebracht wurde, erlitt die zweite Insassen Kopfverletzungen und wurde vom NAH C3 ins AKH Wien geflogen.
Auslaufende Betriebsmittel vom Bus wurden seitens der Feuerwehr aufgefangen und gebunden. Weiters wurde ein zweifacher Brandschutz aufgebaut. Im Auftrag des Busunternehmens wurde beschlossen, dass nicht die Feuerwehr, sondern ein privates Bergeunternehmen den im Graben liegenden Autobus bergen wird. So konnten die Feuerwehren Zöbern, Aspang und Krumbach nach rund einer Stunde wieder in die Feuerwehrhäuser einrücken. Die Feuerwehr Schlag blieb für die Sicherstellung des Brandschutzes vor Ort!
Gegen 17 Uhr trafen drei Berge Lkws der privaten Firma am Unfallort ein. Nach einer kurzen Lagebeurteilung wurde beschlossen, den Bus rund 30 Meter vorwärts zu ziehen, um Ihn auf einen ebenen Platz zu postieren, um ihn in weiterer Folge aufstellen zu können. Diese Methode funktionierte nur teilweise, da im Böschungsbereich mehrere Wurzelstöcke einer entfernten Baumallee sind. Gegen 19 Uhr wurde ein weiterer Kranwagen aus Baden angefordert.
Nachdem Eintreffen des vierten Berge Lkw wurde der Bus angehoben, und weiter auf den zuvor ausgewählten Punkt gezogen. Gegen 22 Uhr konnte der verunfallte Bus aufgerichtet werden. In weiterer Folge wurde der Autobus mit Fremdluft gespeist, die Steckachse ausgebaut und mittels Schleppstange zur Autobahnauffahrt Zöbern gezogen, wo es dann über die Autobahn A2 Richtung Werkstatt ging. Die Strecke vom Unfallort bis zur Autobahnauffahrt A2 Zöbern musste zuvor von der FF Schlag Etappenweise gesperrt werden, um dem überlangen Bergekonvoi jegliche Hindernisse durch entgegenkommende Fahrzeuge zu nehmen. Kurz vor 24 Uhr konnte die Freiwillige Feuerwehr Schlag beenden.
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